The new Normal
In Corona-Zeiten neue Kundinnen und Kunden gewinnen
Kaum etwas hat unser Leben und Arbeiten so schnell und so rasant verändert wie die Corona-Pandemie. Im Extremfall haben sich Geschäftsmodelle unter den Lockdown-Regelungen komplett pulverisiert. In anderen Fällen sind Umsätze und das Neukundengeschäft eingebrochen. Kein Wunder also, dass der Online-Workshop des DONNA Unternehmerinnen Netzwerks mit 40 Teilnehmenden gut besucht war. Die beiden Referent*innen Lilian Gehrke-Vetterkind und Daniel Vetterkind aus Stuttgart präsentierten eine breite Palette mit Praxistipps und Ideen, um in diesen besonderen Zeiten neue Kund*innen, Aufträge und Projekte zu gewinnen.
Neue Chance durch die Pandemie
Lieferdienste boomen, Heimsportgeräte gehen weg wie warme Semmel, Fahrräder sind nahezu ausverkauft und der Online-Handel macht Geschäfte wie noch nie. Mit neuen Trends entstehen neue Gewohnheiten und Verhaltensweisen, für Unternehmerinnen ein Füllhorn neuer Chancen. Für alle gilt: das Einkaufsverhalten hat sich in der Pandemie noch stärker in die Online-Welt verlagert und wird dort auch bleiben.
Die Online-Welt optimal nutzen
Unternehmerinnen, die bestehen möchten, müssen sich anpassen. „Nur wer sichtbar ist, findet auch statt“, betont Referentin Lilian Gehrke-Vetterkind und verweist auf die Bedeutung von Google: „Wer hier nicht auf den ersten beiden Seiten auftaucht, wird nicht gesehen.“ Gleichzeitig öffnen sich über das Internet neue Märkte. Überregional wird für viele lokale Anbieter zum Erfolgsfaktor. Tipp Nummer 1 lautet daher: Schaut, wie sich Angebote digitalisieren lassen. Denn diese können weit über eine lokale Sichtbarkeit hinaus vermarktet werden. Als Beispiel nennt Lilian Gehrke-Vetterkind eine lokale Weinhändlerin, die ihre Weinproben ins Virtuelle verlagert hat. An der ersten Online-Weinprobe nahmen 400 Menschen aus ganz Deutschland teil und der Weinhandel konnte inzwischen zehn neue Mitarbeiter*innen einstellen.
Netzwerken ist wichtiger denn je
Für Erfolgsgeschichten wie diese spielen Netzwerke eine große Rolle. Wenn spontane und zufällige Begegnungen wegfallen, braucht man virtuelle Räume und reale Beziehungsgeflechte, um andere Menschen zu treffen. Netzwerke, wie DONNA aber besonders auch die virtuellen Plattformen, wie LinkedIn, XING, Facebook oder Instagram, führen Menschen zusammen und helfen auch in diesen Zeiten Kontakte zu knüpfen und zu pflegen.
Verunsicherte Kunden suchen starke Marken
Die Herausforderung: Im Netz ist man nie alleine und Mitbewerber finden sich zuhauf. Daniel Vetterkind rät daher zu einer klaren Positionierung: „In Krisen suchen die Menschen verstärkt nach Marken. Denn Marken bieten Orientierung, Halt und Vertrauen.“ Doch als eierlegende Wollmilchsau ist das schwer, Personal Branding zu betreiben. Das braucht den Mut, sich als Spezialistin aufzustellen.
Für die Unternehmerinnen ergeben sich dadurch vielfältige, strategische Ansatzpunkte, um in Corona-Zeiten neue Kunden und Aufträge zu gewinnen: Überprüfung der Online-Präsenz, Engagement und Sichtbarkeit in Netzwerken, lokale Angebote virtuell überregional ausweiten oder neue Kooperationen eingehen.
Als herausragendes Schmankerl gab das Referentenduo allen Besucher*innen eine Sammlung mit individuellen Ideen für die jeweiligen Branchen mit auf den Weg. Darin fanden sie neue Akzente zur Kundengewinnung und Akquise für die verschiedenen Branchen vom Clownstheater über die Coachingexpertin bis hin zur Anbieterin von Kurierfahrten.
Verkaufsprozesse online und offline neu gestalten
In Zeiten, in denen sich Vertriebswege ändern, gilt es auch den Verkaufsprozess neu und offensiver zu gestalten. Das beginnt beim Vertrauensaufbau über Einstiegsangebote bis hin zum Verkauf des Zielproduktes.
Hierfür steht die gesamte Palette der klassischen Unternehmenskommunikation und der Verkaufsförderung online und offline zur Verfügung. Vom Flyer über die Anzeige im Stadtteilmagazin bis zur neuen Verkaufskooperation lohnt es sich, den Blick zu weiten. Vor allem online bieten sich schier unbegrenzte Möglichkeiten, zum Beispiel mit Google-Business, neu kreierte Online-Kursen, Social Media oder durch Online-Verkaufsplattformen. In vielen Beispielen zeigten die Referent*innen, worauf es dabei ankommt.
Fazit: Neue Wege gehen immer!
Auch wenn Corona vieles auf den Kopf gestellt hat, den Kopf in den Sand zu stecken, ist keine Option. Stattdessen zeigte das Referentenduo kurzweilig und vielfältig, wo Unternehmerinnen den Hebel ansetzen können, um das Geschäft in Schwung zu bringen. Vieles davon ist zwar nicht neu, muss aber neu gedacht werden. Und da ist es dann wieder das DONNA-Motto für Unternehmerinnen in Corona-Zeiten: Besser Ausnahme-Einfälle statt Einnahme-Ausfälle!