2021-03-25 Alles im Griff

Raus aus dem Hamsterrad

Arbeiten ohne Ende und dennoch bleibt das Gefühl, nichts geschafft zu haben. Diesen Zustand kennen die meisten der 30 Teilnehmenden des Workshops „Alles im Griff“. Referentin ist die die Dipl.-Psychologin Barbara Frien, die in praktischen Schritten zeigt, wie auch eine große Arbeitsflut zu managen ist. Zu dem Online-Event hatte das DONNA Unternehmerinnen Netzwerk gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum Frau & Beruf eingeladen.

Das Bett ist kein guter Ort, um Planungen zu machen

Wenn du es eilig hast, musst du langsam gehen, heißt es oft. Wenn also wieder mal alles brennt und wir bei der Arbeit völlig unter Strom stehen, ist das erste Gebot: Pause machen! Denn ein gestresstes Hirn kann nur schwerlich gut arbeiten, erklärt Barbara Frien einen ihrer wichtigsten Sätze: „Das Hirn ist zum Denken und nicht zum Merken da! Wenn ich ohnehin viel zu tun habe und dazu die Sorge, dass ich nichts vergesse, steigt die Anspannung weiter. Und zusätzliche Anspannung ist das, was wir in solchen Situationen am wenigsten gebrauchen können.“

Was also tun, um eine große Arbeitsflut zu bewältigen? Der zentrale Ansatz von Referentin Barbara Frien liegt darin, Pläne zu machen und diese zu verschriftlichen. Leichter gesagt, als oft getan. Immer wieder gibt es unliebsame Dinge, die unsere Pläne ins Stocken bringen. Aber auch hier hilft der Workshop weiter. Zum Beispiel zeigt Barbara Frien, wie man mit der Salamitaktik große Aufgaben in kleine Erfolgserlebnisse portioniert. Oder wie die Vorsätze „Ich nehme alles nur einmal in die Hand“ oder „Alles hat seinen Platz“ mehr Ordnung und Stringenz  ins Handeln bringen: „Egal, wie Sie vorgehen. Sie brauchen eine Idee, wie Sie sich organisieren, damit Sie die Sorge loswerden, Sie könnten etwas vergessen“, ermutigt Barbara Frien die Teilnehmenden.

Doch wie macht man realistische To-Do-Listen und Pläne? „Der Schlüssel liegt in der Planung der Dauer“, sagt Barbara Frien, die selbst am Ende eines Arbeitstages bereits den nächsten Tag plant. Und da gilt es maximal fünf von acht Stunden zu verplanen, um einen Puffer zu haben. Wie schwierig das ist, erleben die Teilnehmenden selbst, als sie versuchen den folgenden Tag realistisch zu planen. Statt der vernünftigen fünf Stunden wurden dort bis zu zehn Stunden verplant. Dass das wenig Aussicht auf Erfolg hat, liegt auf der Hand.

Pausen, Pausen, Pausen

Eine Kombination von Disziplin, Konzentration und Pausen schafft den Erfolg. Doch gerade die Pausen werden oft vernachlässigt. Alle 90 Minuten brauchen wir 20 Minuten Pause, um leistungsfähig zu bleiben, betont die Referentin. Mittags einfach mal 15 Minuten Powernapping auf dem Schreibtisch sollen 30 Prozent mehr Energie für den Nachmittag bringen. Wenn das nicht geht, dann wenigstens drei Minuten tiefes und bewusstes Atmen. Wer ewig durchpowert, dem drohen nicht nur Leistungsabfall sondern auch Schlafstörungen.

Viele Menschen haben das Gefühl, dass die Arbeit nie endet und man nie fertig wird. Das ist sowohl für Unternehmerinnen, als auch Studentinnen und viele Angestellte extrem belastend. Barbara Frien kennt dies aus ihrer Coaching-Praxis: „Ich rate meinen Klienten und Klientinnen, sich selbst zu sagen: `So, jetzt ist es gut!‘ Damit das klappt, hilft Dokumentation. Wir brauchen eine Dokumentation zur Beweisführung für uns, aber unter Umständen auch mal für Vorgesetzte.“ Das entlastet und gibt uns auch Hinweise, wenn wir überzogene Erwartungen an uns selbst haben. Erkennt man selbst, dass die Arbeit zu viel ist, muss man Aufgaben sterben lassen.

Der Trick mit dem 5-Minuten-Plan

Doch mit guten Plänen, Dokumentation und regelmäßigen Pausen allein, ist es meist nicht getan. Oft steht man sich vor allem selbst im Weg. Aufschieberitis und eigene stressende Gedanken, sind Themen, bei denen Barbara Frien auch als Psychologin gefragt ist. Ganz pragmatisch stellt sie verschiedene Strategien vor, um sich für unliebsame Aufgaben zu motivieren.

Warum aus der Steuererklärung nicht mal einen Geschwindigkeitstest machen? Oder der befreiende 5-Minuten-Plan nach dem Motto ‚Der Appetit kommt beim Essen‘. Haben Sie etwas vermeintlich Unangenehmes vor der Brust, sagen Sie sich: ‚Ich mache das jetzt fünf Minuten lang!‘ Danach entscheiden Sie, ob Sie einfach weiter machen oder wieder aufhören. Nun dürfen Sie raten, was in den meisten Fällen geschieht?

Mit dem Online-Workshop „Alles im Griff – So managst du auch eine große Arbeitsflut“ lieferte Barbara Frien 100 Minuten lang profundes Know-how aus dem Zeitmanagement und der Selbstorganisation – wissenschaftlich erklärt, einfühlsam präsentiert und praxisnah umzusetzen. Die 30 Teilnehmenden vergaben durchweg gute Noten und nahmen viele wertvolle Tipps mit nachhause. „Zwei Dinge konsequent 10 Tage lang tun. Dann beginnen sich Routinen zu verändern“, gab die Referentin zum Schluss allen mit auf den Weg. Denn es sind auch Disziplin und konsequentes Tun gefragt, um dem Hamsterrad dauerhaft zu entkommen.

2021-02-03 Akquise in Corona Zeiten

The new Normal

In Corona-Zeiten neue Kundinnen und Kunden gewinnen

Kaum etwas hat unser Leben und Arbeiten so schnell und so rasant verändert wie die Corona-Pandemie. Im Extremfall haben sich Geschäftsmodelle unter den Lockdown-Regelungen komplett pulverisiert. In anderen Fällen sind Umsätze und das Neukundengeschäft eingebrochen. Kein Wunder also, dass der Online-Workshop des DONNA Unternehmerinnen Netzwerks mit 40 Teilnehmenden gut besucht war. Die beiden Referent*innen Lilian Gehrke-Vetterkind und Daniel Vetterkind aus Stuttgart präsentierten eine breite Palette mit Praxistipps und Ideen, um in diesen besonderen Zeiten neue Kund*innen, Aufträge und Projekte zu gewinnen.

Neue Chance durch die Pandemie

Lieferdienste boomen, Heimsportgeräte gehen weg wie warme Semmel, Fahrräder sind nahezu ausverkauft und der Online-Handel macht Geschäfte wie noch nie. Mit neuen Trends entstehen neue Gewohnheiten und Verhaltensweisen, für Unternehmerinnen ein Füllhorn neuer Chancen. Für alle gilt: das Einkaufsverhalten hat sich in der Pandemie noch stärker in die Online-Welt verlagert und wird dort auch bleiben.

Die Online-Welt optimal nutzen

Unternehmerinnen, die bestehen möchten, müssen sich anpassen. „Nur wer sichtbar ist, findet auch statt“, betont Referentin Lilian Gehrke-Vetterkind und verweist auf die Bedeutung von Google: „Wer hier nicht auf den ersten beiden Seiten auftaucht, wird nicht gesehen.“ Gleichzeitig öffnen sich über das Internet neue Märkte. Überregional wird für viele lokale Anbieter zum Erfolgsfaktor. Tipp Nummer 1 lautet daher: Schaut, wie sich Angebote digitalisieren lassen. Denn diese können weit über eine lokale Sichtbarkeit hinaus vermarktet werden. Als Beispiel nennt Lilian Gehrke-Vetterkind eine lokale Weinhändlerin, die ihre Weinproben ins Virtuelle verlagert hat. An der ersten Online-Weinprobe nahmen 400 Menschen aus ganz Deutschland teil und der Weinhandel konnte inzwischen zehn neue Mitarbeiter*innen einstellen.

Netzwerken ist wichtiger denn je

Für Erfolgsgeschichten wie diese spielen Netzwerke eine große Rolle. Wenn spontane und zufällige Begegnungen wegfallen, braucht man virtuelle Räume und reale Beziehungsgeflechte, um andere Menschen zu treffen. Netzwerke, wie DONNA aber besonders auch die virtuellen Plattformen, wie LinkedIn, XING, Facebook oder Instagram, führen Menschen zusammen und helfen auch in diesen Zeiten Kontakte zu knüpfen und zu pflegen.

Verunsicherte Kunden suchen starke Marken

Die Herausforderung: Im Netz ist man nie alleine und Mitbewerber finden sich zuhauf. Daniel Vetterkind rät daher zu einer klaren Positionierung: „In Krisen suchen die Menschen verstärkt nach Marken. Denn Marken bieten Orientierung, Halt und Vertrauen.“ Doch als eierlegende Wollmilchsau ist das schwer, Personal Branding zu betreiben. Das braucht den Mut, sich als Spezialistin aufzustellen.

Für die Unternehmerinnen ergeben sich dadurch vielfältige, strategische Ansatzpunkte, um in Corona-Zeiten neue Kunden und Aufträge zu gewinnen: Überprüfung der Online-Präsenz, Engagement und Sichtbarkeit in Netzwerken, lokale Angebote virtuell überregional ausweiten oder neue Kooperationen eingehen.

Als herausragendes Schmankerl gab das Referentenduo allen Besucher*innen eine Sammlung mit individuellen Ideen für die jeweiligen Branchen mit auf den Weg. Darin fanden sie neue Akzente zur Kundengewinnung und Akquise für die verschiedenen Branchen vom Clownstheater über die Coachingexpertin bis hin zur Anbieterin von Kurierfahrten.

Verkaufsprozesse online und offline neu gestalten

In Zeiten, in denen sich Vertriebswege ändern, gilt es auch den Verkaufsprozess neu und offensiver zu gestalten. Das beginnt beim Vertrauensaufbau über Einstiegsangebote bis hin zum Verkauf des Zielproduktes.

Hierfür steht die gesamte Palette der klassischen Unternehmenskommunikation und der Verkaufsförderung online und offline zur Verfügung. Vom Flyer über die Anzeige im Stadtteilmagazin bis zur neuen Verkaufskooperation lohnt es sich, den Blick zu weiten. Vor allem online bieten sich schier unbegrenzte Möglichkeiten, zum Beispiel mit Google-Business, neu kreierte Online-Kursen, Social Media oder durch Online-Verkaufsplattformen. In vielen Beispielen zeigten die Referent*innen, worauf es dabei ankommt.

Fazit: Neue Wege gehen immer!

Auch wenn Corona vieles auf den Kopf gestellt hat, den Kopf in den Sand zu stecken, ist keine Option. Stattdessen zeigte das Referentenduo kurzweilig und vielfältig, wo Unternehmerinnen den Hebel ansetzen können, um das Geschäft in Schwung zu bringen. Vieles davon ist zwar nicht neu, muss aber neu gedacht werden. Und da ist es dann wieder das DONNA-Motto für Unternehmerinnen in Corona-Zeiten: Besser Ausnahme-Einfälle statt Einnahme-Ausfälle!

2020-11-03 So ein Theater!

So ein Theater!

Die Freiheit hinter der Clownsnase

Bei einem clownesken DONNAsTag mit Sybille Möx tauchten die DONNA-Mitfrauen in die Welt und die kreativen Freiheiten der Clownerie ein.

Clownin Sybille Möx

Clowns genießen eine ungeheure Freiheit. Sie dürfen Fehler machen, anecken, dumm sein und Witze machen. Freiheiten, die man sich in manch einem Business-Kontext wünscht. DONNA-Mitglied Sybille Möx arbeitet seit vielen Jahren als Clownin für Kinder und Erwachsene. In der Rolle als professionelle Clownin gestaltet sie Kindergeburtstage, empfängt Gäste zu besonderen Anlässen oder begleitet ein Event als Walking Act. Darüber hinaus bietet sie Theater- und Clown-Workshops für unterschiedlichste Zielgruppen.

Beim DONNAsTag, dem internen DONNA-Netzwerktreffen, unter dem Titel „So ein Theater!“ nahm sie gut zehn DONNA-Mitfrauen mit auf eine Reise in die Welt der Clownerie. „Durch die Clownsnase könnt ihr in einen spielerischen Umgang und in einen Fluss kommen“, ermunterte Sybille Möx die Teilnehmerinnen und animierte sie nach einer kurzen theoretischen Einführung zum Ausprobieren. Denn Kreativität kann man nur über das Tun verstärken. „Sich trauen, das Unbekannte zu tun und dann schauen, was passiert – dann öffnen sich Türen“, verspricht Möx.

Und damit ging es auch schon ans Tun mit den bestens vorbereiteten DONNA-Frauen. Zur gegenseitigen Überraschung loggten sich einige bereits mit roter Clownsnase ein, was sich natürlich positiv auf die Stimmung auswirkte. Sybille Möx lud die Teilnehmerinnen zu einer kreativen Vorstellungsrunde, bei der sich jede mit einer großen Handgeste und einem witzigen Attribut zum eigenen Namen vorstellte. So lernten wir die spritzige Sybille, die freche Frinus oder die elegante Elke kennen.

Die erste Schüchternheit löste sich schnell und die Teilnehmerinnen konnten selbst spüren, wie sich der eigene Handlungsspielraum mit Clownsnase vergrößern kann. „Wenn ich liebe, was ich tue und wach und aufmerksam für andere bin, werde ich auch wahrgenommen und kann Begeisterung auslösen. Deshalb muss ich immer dafür sorgen, dass ich mich wohlfühle. Denn das überträgt sich“, gibt Sybille Möx noch Tipps für den Business-Alltag mit auf den Weg.

Die DONNA-Mitfrauen erlebten einen unterhaltsamen und kurzweiligen DONNAsTag, bei dem sie in intensiven Kontakt mit der eigenen Kreativität kamen. Am Ende nahm jede den einen oder anderen Tipp mit in den Alltag. Denn Clownerie lässt sich überall üben. Und besonders dort, wo man sonst einen Fehler vertuschen möchte, kann die spielerische Verstärkung von mancher Peinlichkeit befreien.