2021-06-10 Storytelling

Die Story deines Unternehmens

Heute möchte in der Werbung niemand mehr platte Lobgesänge hören. Geschichten von Top-Qualitäten und bestem Service haben ausgedient. Wer Menschen von sich, seinem Unternehmen und seinen Produkten überzeugen will, braucht Geschichten. Referentin Nicole Schroer von shiseïs vermittelte das Thema in einem 3-stündigen DONNA-Workshop. Erstmals wählte das Unternehmerinnen-Netzwerk dieses lange Online-Format für Mitfrauen und Gäste, um ein Thema tiefgehender betrachten zu können und vor allem, um viele Mitmach-Phasen zu bieten.

Und diese Idee wurde sehr gut angenommen. In immer wieder neuen Zweier-, Dreier- oder Vierergruppen tauschten sich die Teilnehmerinnen intensiv aus und inspirierten sich gegenseitig. Egal, ob es darum ging, den eigenen Markenkern zu definieren oder die ersten Schritte im Storytelling zu tun.

Referentin Nicole Schroer steckte einen weiten Rahmen ab, um zu zeigen, welche Rolle das Storytelling innerhalb der Marketing-Strategie einnimmt. Denn das Geschichtenerzählen im Marketing ist niemals Selbstzweck, sondern hängt von der eigenen Markendefinition, den Zielgruppen und den Kanälen ab, in denen eine Geschichte platziert wird. So bietet der Blogbeitrag ganz andere Möglichkeiten als der Facebook-Post.

Mit einem einfachen Beispiel belegt die Referentin, wie einfach Geschichten sein können: „Junger Mann trifft Frau. Schiff sinkt.“ Sechs Worte und jeder kennt oder ahnt das ganze Drama. Im Marketing kommen eher die Produkt-Story, die Kampagnen-Story, die Company-Story, die Mitarbeiter-Story und die Heldenreise zum Zuge. Letzteres Format scheint auf den ersten Blick aus dem Rahmen zu fallen, bietet sich aber immer dann an, wenn besondere Schwierigkeiten zu überwinden sind.

Als weiterer Weg des Erzählens wurde das Erschaffen einer „Persona“ skizziert. Hier lässt man zum Beispiel idealtypisch einen fiktiven Kunden zum Leben erwecken. Dieser wird ausgestattet mit all den Eigenschaften, auf die unser Produkt zugeschnitten ist. So entsteht ein viel plastischeres Bild, als wenn ich 20 Produktmerkmale aufzähle.

Fazit: Auch drei Stunden sind noch viel zu kurz für ein Thema wie das Storytelling. Kurzweilig war der Workshop alle Male, besonders die Arbeit in den Kleingruppen gefiel. Die Rückmeldungen waren überwiegend positiv und daher sind sich Macherinnen bei DONNA auch einig: Diese Geschichte wird weitererzählt. Das Thema Storytelling wird sich bestimmt wieder auf der DONNA-Tagesordnung finden.

2021-03-25 Alles im Griff

Raus aus dem Hamsterrad

Arbeiten ohne Ende und dennoch bleibt das Gefühl, nichts geschafft zu haben. Diesen Zustand kennen die meisten der 30 Teilnehmenden des Workshops „Alles im Griff“. Referentin ist die die Dipl.-Psychologin Barbara Frien, die in praktischen Schritten zeigt, wie auch eine große Arbeitsflut zu managen ist. Zu dem Online-Event hatte das DONNA Unternehmerinnen Netzwerk gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum Frau & Beruf eingeladen.

Das Bett ist kein guter Ort, um Planungen zu machen

Wenn du es eilig hast, musst du langsam gehen, heißt es oft. Wenn also wieder mal alles brennt und wir bei der Arbeit völlig unter Strom stehen, ist das erste Gebot: Pause machen! Denn ein gestresstes Hirn kann nur schwerlich gut arbeiten, erklärt Barbara Frien einen ihrer wichtigsten Sätze: „Das Hirn ist zum Denken und nicht zum Merken da! Wenn ich ohnehin viel zu tun habe und dazu die Sorge, dass ich nichts vergesse, steigt die Anspannung weiter. Und zusätzliche Anspannung ist das, was wir in solchen Situationen am wenigsten gebrauchen können.“

Was also tun, um eine große Arbeitsflut zu bewältigen? Der zentrale Ansatz von Referentin Barbara Frien liegt darin, Pläne zu machen und diese zu verschriftlichen. Leichter gesagt, als oft getan. Immer wieder gibt es unliebsame Dinge, die unsere Pläne ins Stocken bringen. Aber auch hier hilft der Workshop weiter. Zum Beispiel zeigt Barbara Frien, wie man mit der Salamitaktik große Aufgaben in kleine Erfolgserlebnisse portioniert. Oder wie die Vorsätze „Ich nehme alles nur einmal in die Hand“ oder „Alles hat seinen Platz“ mehr Ordnung und Stringenz  ins Handeln bringen: „Egal, wie Sie vorgehen. Sie brauchen eine Idee, wie Sie sich organisieren, damit Sie die Sorge loswerden, Sie könnten etwas vergessen“, ermutigt Barbara Frien die Teilnehmenden.

Doch wie macht man realistische To-Do-Listen und Pläne? „Der Schlüssel liegt in der Planung der Dauer“, sagt Barbara Frien, die selbst am Ende eines Arbeitstages bereits den nächsten Tag plant. Und da gilt es maximal fünf von acht Stunden zu verplanen, um einen Puffer zu haben. Wie schwierig das ist, erleben die Teilnehmenden selbst, als sie versuchen den folgenden Tag realistisch zu planen. Statt der vernünftigen fünf Stunden wurden dort bis zu zehn Stunden verplant. Dass das wenig Aussicht auf Erfolg hat, liegt auf der Hand.

Pausen, Pausen, Pausen

Eine Kombination von Disziplin, Konzentration und Pausen schafft den Erfolg. Doch gerade die Pausen werden oft vernachlässigt. Alle 90 Minuten brauchen wir 20 Minuten Pause, um leistungsfähig zu bleiben, betont die Referentin. Mittags einfach mal 15 Minuten Powernapping auf dem Schreibtisch sollen 30 Prozent mehr Energie für den Nachmittag bringen. Wenn das nicht geht, dann wenigstens drei Minuten tiefes und bewusstes Atmen. Wer ewig durchpowert, dem drohen nicht nur Leistungsabfall sondern auch Schlafstörungen.

Viele Menschen haben das Gefühl, dass die Arbeit nie endet und man nie fertig wird. Das ist sowohl für Unternehmerinnen, als auch Studentinnen und viele Angestellte extrem belastend. Barbara Frien kennt dies aus ihrer Coaching-Praxis: „Ich rate meinen Klienten und Klientinnen, sich selbst zu sagen: `So, jetzt ist es gut!‘ Damit das klappt, hilft Dokumentation. Wir brauchen eine Dokumentation zur Beweisführung für uns, aber unter Umständen auch mal für Vorgesetzte.“ Das entlastet und gibt uns auch Hinweise, wenn wir überzogene Erwartungen an uns selbst haben. Erkennt man selbst, dass die Arbeit zu viel ist, muss man Aufgaben sterben lassen.

Der Trick mit dem 5-Minuten-Plan

Doch mit guten Plänen, Dokumentation und regelmäßigen Pausen allein, ist es meist nicht getan. Oft steht man sich vor allem selbst im Weg. Aufschieberitis und eigene stressende Gedanken, sind Themen, bei denen Barbara Frien auch als Psychologin gefragt ist. Ganz pragmatisch stellt sie verschiedene Strategien vor, um sich für unliebsame Aufgaben zu motivieren.

Warum aus der Steuererklärung nicht mal einen Geschwindigkeitstest machen? Oder der befreiende 5-Minuten-Plan nach dem Motto ‚Der Appetit kommt beim Essen‘. Haben Sie etwas vermeintlich Unangenehmes vor der Brust, sagen Sie sich: ‚Ich mache das jetzt fünf Minuten lang!‘ Danach entscheiden Sie, ob Sie einfach weiter machen oder wieder aufhören. Nun dürfen Sie raten, was in den meisten Fällen geschieht?

Mit dem Online-Workshop „Alles im Griff – So managst du auch eine große Arbeitsflut“ lieferte Barbara Frien 100 Minuten lang profundes Know-how aus dem Zeitmanagement und der Selbstorganisation – wissenschaftlich erklärt, einfühlsam präsentiert und praxisnah umzusetzen. Die 30 Teilnehmenden vergaben durchweg gute Noten und nahmen viele wertvolle Tipps mit nachhause. „Zwei Dinge konsequent 10 Tage lang tun. Dann beginnen sich Routinen zu verändern“, gab die Referentin zum Schluss allen mit auf den Weg. Denn es sind auch Disziplin und konsequentes Tun gefragt, um dem Hamsterrad dauerhaft zu entkommen.

2021-02-03 Akquise in Corona Zeiten

The new Normal

In Corona-Zeiten neue Kundinnen und Kunden gewinnen

Kaum etwas hat unser Leben und Arbeiten so schnell und so rasant verändert wie die Corona-Pandemie. Im Extremfall haben sich Geschäftsmodelle unter den Lockdown-Regelungen komplett pulverisiert. In anderen Fällen sind Umsätze und das Neukundengeschäft eingebrochen. Kein Wunder also, dass der Online-Workshop des DONNA Unternehmerinnen Netzwerks mit 40 Teilnehmenden gut besucht war. Die beiden Referent*innen Lilian Gehrke-Vetterkind und Daniel Vetterkind aus Stuttgart präsentierten eine breite Palette mit Praxistipps und Ideen, um in diesen besonderen Zeiten neue Kund*innen, Aufträge und Projekte zu gewinnen.

Neue Chance durch die Pandemie

Lieferdienste boomen, Heimsportgeräte gehen weg wie warme Semmel, Fahrräder sind nahezu ausverkauft und der Online-Handel macht Geschäfte wie noch nie. Mit neuen Trends entstehen neue Gewohnheiten und Verhaltensweisen, für Unternehmerinnen ein Füllhorn neuer Chancen. Für alle gilt: das Einkaufsverhalten hat sich in der Pandemie noch stärker in die Online-Welt verlagert und wird dort auch bleiben.

Die Online-Welt optimal nutzen

Unternehmerinnen, die bestehen möchten, müssen sich anpassen. „Nur wer sichtbar ist, findet auch statt“, betont Referentin Lilian Gehrke-Vetterkind und verweist auf die Bedeutung von Google: „Wer hier nicht auf den ersten beiden Seiten auftaucht, wird nicht gesehen.“ Gleichzeitig öffnen sich über das Internet neue Märkte. Überregional wird für viele lokale Anbieter zum Erfolgsfaktor. Tipp Nummer 1 lautet daher: Schaut, wie sich Angebote digitalisieren lassen. Denn diese können weit über eine lokale Sichtbarkeit hinaus vermarktet werden. Als Beispiel nennt Lilian Gehrke-Vetterkind eine lokale Weinhändlerin, die ihre Weinproben ins Virtuelle verlagert hat. An der ersten Online-Weinprobe nahmen 400 Menschen aus ganz Deutschland teil und der Weinhandel konnte inzwischen zehn neue Mitarbeiter*innen einstellen.

Netzwerken ist wichtiger denn je

Für Erfolgsgeschichten wie diese spielen Netzwerke eine große Rolle. Wenn spontane und zufällige Begegnungen wegfallen, braucht man virtuelle Räume und reale Beziehungsgeflechte, um andere Menschen zu treffen. Netzwerke, wie DONNA aber besonders auch die virtuellen Plattformen, wie LinkedIn, XING, Facebook oder Instagram, führen Menschen zusammen und helfen auch in diesen Zeiten Kontakte zu knüpfen und zu pflegen.

Verunsicherte Kunden suchen starke Marken

Die Herausforderung: Im Netz ist man nie alleine und Mitbewerber finden sich zuhauf. Daniel Vetterkind rät daher zu einer klaren Positionierung: „In Krisen suchen die Menschen verstärkt nach Marken. Denn Marken bieten Orientierung, Halt und Vertrauen.“ Doch als eierlegende Wollmilchsau ist das schwer, Personal Branding zu betreiben. Das braucht den Mut, sich als Spezialistin aufzustellen.

Für die Unternehmerinnen ergeben sich dadurch vielfältige, strategische Ansatzpunkte, um in Corona-Zeiten neue Kunden und Aufträge zu gewinnen: Überprüfung der Online-Präsenz, Engagement und Sichtbarkeit in Netzwerken, lokale Angebote virtuell überregional ausweiten oder neue Kooperationen eingehen.

Als herausragendes Schmankerl gab das Referentenduo allen Besucher*innen eine Sammlung mit individuellen Ideen für die jeweiligen Branchen mit auf den Weg. Darin fanden sie neue Akzente zur Kundengewinnung und Akquise für die verschiedenen Branchen vom Clownstheater über die Coachingexpertin bis hin zur Anbieterin von Kurierfahrten.

Verkaufsprozesse online und offline neu gestalten

In Zeiten, in denen sich Vertriebswege ändern, gilt es auch den Verkaufsprozess neu und offensiver zu gestalten. Das beginnt beim Vertrauensaufbau über Einstiegsangebote bis hin zum Verkauf des Zielproduktes.

Hierfür steht die gesamte Palette der klassischen Unternehmenskommunikation und der Verkaufsförderung online und offline zur Verfügung. Vom Flyer über die Anzeige im Stadtteilmagazin bis zur neuen Verkaufskooperation lohnt es sich, den Blick zu weiten. Vor allem online bieten sich schier unbegrenzte Möglichkeiten, zum Beispiel mit Google-Business, neu kreierte Online-Kursen, Social Media oder durch Online-Verkaufsplattformen. In vielen Beispielen zeigten die Referent*innen, worauf es dabei ankommt.

Fazit: Neue Wege gehen immer!

Auch wenn Corona vieles auf den Kopf gestellt hat, den Kopf in den Sand zu stecken, ist keine Option. Stattdessen zeigte das Referentenduo kurzweilig und vielfältig, wo Unternehmerinnen den Hebel ansetzen können, um das Geschäft in Schwung zu bringen. Vieles davon ist zwar nicht neu, muss aber neu gedacht werden. Und da ist es dann wieder das DONNA-Motto für Unternehmerinnen in Corona-Zeiten: Besser Ausnahme-Einfälle statt Einnahme-Ausfälle!